Wahlsieger Tsipras schließt Koalition mit Populisten. EU fordert Einhalten der Verträge

Athen . Regierungswechsel im Eiltempo: Nur einen Tag nach den Wahlen in Griechenland ist der Machtwechsel perfekt. Wenige Stunden nach seinem Wahlsieg schmiedete der Chef der radikalen Linken (Syriza), Alexis Tsipras, eine Koalition mit den rechtspopulistischen Unabhängigen Griechen. Syriza, die den Sparkurs beenden und mit den Geldgebern neu verhandeln will, hatte die absolute Mehrheit um zwei Sitze verpasst und ist deshalb auf einen Juniorpartner angewiesen. Der 40-jährige Tsipras legte noch am Montag als neuer Ministerpräsident seinen Amtseid ab.

EU-Politiker signalisierten Gesprächsbereitschaft, lehnten aber den von Tsipras geforderten Schuldenschnitt ab. Auch die Bundesregierung erklärte, Athen müsse sich an die Verträge und Verpflichtungen halten. Das Bundesfinanzministerium stellte aber eine Verlängerung des laufenden zweiten Hilfsprogramms in Aussicht.

Die Anleger an den Börsen reagierten unbeeindruckt auf den Sieg der Linken. Der deutsche Aktienindex DAX markierte ein neues Allzeithoch.