Experten sind überzeugt, dass Buk-Rakete Absturz auslöste. Separatisten: Wir haben das System

Moskau/Kiew. Wer für den Absturz der Passagiermaschine verantwortlich ist, ist noch nicht abschließend geklärt. Dass sie abgeschossen wurde, ist aber so gut wie sicher, und Experten vermuten, dass eine Boden-Luft-Rakete vom Typ Buk die Passagiermaschine traf. Militärexperten nennen die mobilen Buk-Systeme russischer Bauart auch „Todesfinger“. Sie werden auf Militärfahrzeugen installiert und sind dafür vorgesehen, etwa Flugzeuge, Helikopter oder andere Raketen in der Luft zu zerstören. Die Raketen können Ziele bis zu einer Höhe von 25 Kilometern treffen, die am Donnerstag abgestürzte Maschine mit 298 Insassen an Bord befand sich auf einer Reiseflughöhe von zehn Kilometern. Diese Höhe könne nicht mit Raketen erreicht werden, die der Schütze von der Schulter abfeuere, sagt der US-Militärexperte Edward Hunt.

Eine Buk-M1-Batterie besteht aus je einem Radar- und Kommando- sowie vier Startfahrzeugen mit je vier Raketen. Binnen fünf Minuten kann das System in Kampfbereitschaft versetzt werden. Nach der Zielerfassung per Radar dauert es keine halbe Minute, bis die Rakete die Rampe verlässt. Der Gefechtskopf besitzt einen Zerstörungsradius von rund 20 Metern. Die russische und die ukrainische Armee verfügen über Buk-Raketen – die prorussischen Separatisten behaupten, sie hätten eine Buk-Batterie der ukrainischen Armee erbeutet. Doch seien die Batterien nicht leicht zu bedienen, sagt Hunt. „Sie sind normalerweise nicht bei Aufständischen zu finden, da sie viele Männer zur Bedienung, viel Übung und viele Ersatzteile erfordern.“