Washington. Dass die Regierungen in Washington und Berlin unterschiedliche Auffassungen haben, wie stark Russland in der Ukraine-Krise mit Wirtschaftssanktionen unter Druck gesetzt werden sollte, darum redete Barack Obamas Sprecher Jay Carney vor Angela Merkels Besuch in Washington nicht herum: Er sagte mit Blick auf die Wirtschaftsverflechtungen zwischen Russland und der EU zu, die USA würden dies bei weiteren Sanktionen gegen Moskau „berücksichtigen“. Die wirtschaftlichen Beziehungen mit Russland seien unterschiedlich stark. „Also werden Sanktionen Staaten unterschiedlich betreffen.“ Der einflussreiche republikanische US-Senator John McCain dagegen kritisierte die Rolle der Bundesregierung in der Ukraine-Krise scharf. Die fehlende Führungsstärke in Berlin sei ihm „peinlich“, sagte McCain. Der republikanische Senator Jeff Sessions verlangte etwas diplomatischer: „Wir müssen sicherlich eine klarere, zielgerichtetere und geeintere Position haben.“ Auch Sessions forderte einen Sinneswandel. Deutschland komme bei der Verschärfung der Sanktionen eine „Schlüsselrolle“ zu.