Paris/Rom. Knapp zwei Monate vor der Europawahl haben Zehntausende in Paris und Rom gegen die Sparpolitik ihrer Regierungen demonstriert. Während die Proteste in der französischen Hauptstadt friedlich bleiben, lieferten sich vor dem Wirtschaftsministerium in Rom vermummte Demonstranten Straßenschlachten mit der Polizei. Die Demonstranten kritisierten die geplanten Arbeitsmarktreformen des sozialdemokratischen Ministerpräsident Matteo Renzi. Diese träfen besonders arbeitslose Jugendliche. Renzis Pläne sehen unter anderem vor, dass Unternehmen ihre Angestellten leichter entlassen können sollen. Die Jugendarbeitslosigkeit liegt in Italien über 40 Prozent. In Paris folgten etwa 25.000 Menschen dem Aufruf linker Parteien. Dort richtete sich die Wut der Demonstranten gegen die Politik des neuen Ministerpräsidenten Manuel Valls, der neue Steuer- und Ausgabenkürzungen angekündigt hatte. Aber auch Präsident François Hollande wurde wegen seines „Pakts der Solidarität“ mit der Wirtschaft angegriffen. Der Pakt sieht vor, dass die Unternehmen im Gegenzug für die Entlastung mehr Arbeitsplätze schaffen.