Bei einem Staffellauf mit der olympischen Fackel ist ein homosexueller Aktivist festgenommen worden. Er hatte am Rande der Strecke eine Regenbogenfahne gezeigt.

Moskau. Ein homosexueller Aktivist ist bei dem Staffellauf mit der olympischen Fackel in Russland festgenommen worden, weil er eine Regenbogenfahne zeigte. Von seinen Freunden ins Internet gestellte Fotos zeigen Pawel Lebedew, wie er die Fahne herausholt und dann von Sicherheitsleuten überwältigt wird. Der Zwischenfall ereignete sich am Samstag in Woronesch. Das ist gut 900 Kilometer nördlich von Sotschi, wo die Olympischen Winterspiele am 7. Februar beginnen.

Die Sicherheitsleute warfen Lebedew in den Schnee und hielten ihn fest, bis er von Polizisten festgenommen wurde. Lebedew sagte der Nachrichtenagentur AP telefonisch, er sei in Gewahrsam und werde vernommen.

Mit seiner Aktion habe er gegen die wachsende Homophobie in Russland demonstrieren wollen, sagte Lebedew. „Gastgeber der Spiele zu sein steht im Widerspruch zu den Grundprinzipien Olympias, nämlich die Toleranz zu fördern“, erklärte er.

Präsident Wladimir Putin hat im vergangenen Juni ein Gesetz in Kraft gesetzt, das Werbung für „nicht traditionelle sexuelle Beziehungen“ verbietet. International wurde dies als Diskriminierung Homosexueller kritisiert. Bei den Winterspielen in Sotschi sind per Präsidentenerlass Kundgebungen nur an Orten erlaubt, die vorher vom Innenministerium festgelegt wurden.