Israel weist jede Verwicklung zurück. Mordtheorie „löchrig wie ein Schweizer Käse“.

Lausanne/Tel Aviv. Schweizer Wissenschaftler sind fest davon überzeugt, dass der frühere Palästinenserführer Jassir Arafat vor seinem Tod im Jahr 2004 mit radioaktivem Polonium 210 vergiftet wurde. Es sei erwiesen, dass Arafat eine abnormal hohe Dosis Polonium im Körper gehabt habe, sagte François Bochud vom Institut für Radiophysik der Universitätsklinik Lausanne am Donnerstag. Die Wissenschaftler hatten Gewebeproben von Arafats im vergangenen Jahr exhumiertem Leichnam untersucht. Bochud betonte jedoch, es habe sich nicht zweifelsfrei feststellen lassen, dass die Polonium-Vergiftung auch die Ursache von Arafats Tod gewesen sei.

Seine Witwe Suha betonte hingegen, es sei nun wissenschaftlich bewiesen, dass ihr Mann keines natürlichen Todes gestorben sei. „Wir decken ein echtes Verbrechen auf, ein politisches Attentat“, sagte sie am Mittwoch. Der arabische TV-Sender al-Dschasira zitierte sie mit den Worten, nun sei klar, dass ihr Mann einem Giftmord zum Opfer gefallen sei. Suha Arafat hatte 2012 Anzeige gegen unbekannt wegen Ermordung ihres Mannes erstattet.

Ein Sprecher des israelischen Außenamts nannte die Giftmord-Theorie unseriös. „Diese Theorie hat mehr Löcher als ein Schweizer Käse.“ Israel habe mit Arafats Tod nichts zu tun.