Rom. In ungewöhnlich eindringlicher Form hat der Vatikan am Montag vor den Folgen eines militärischen Eingreifens in Syrien gewarnt. „Der Konflikt enthält alle Zutaten, um in einem Weltkrieg zu explodieren“, sagte Mario Toso, Sekretär des Päpstlichen Rates für Gerechtigkeit und Frieden. Die Gewalt werde durch einen Militärschlag nicht weniger, und es bestehe das Risiko, dass sich die Krise unkontrolliert ausweite.

Zuvor hatte Papst Franziskus für den kommenden Sonnabend zu einem weltweiten Fasten- und Gebetstag für Syrien aufgerufen. Scharf verurteilte er den mutmaßlichen Chemiewaffengebrauch des Assad-Regimes. „Wie viele Leiden und Zerstörungen hat der Einsatz dieser Waffen in dem gemarterten Land gebracht, vor allem für die wehrlose Zivilbevölkerung!“ Franziskus appellierte an die internationale Gemeinschaft, mit Mut und Entschlossenheit den Konflikt friedlich zu lösen.

Die Hoffnungen richten sich nun auf den G20-Gipfel am Donnerstag und Freitag in St. Petersburg. Nach der Ankündigung von US-Präsident Barack Obama, vor einem Militärschlag die Zustimmung des US-Kongresses einzuholen, gebe es eine „neue Situation“, hieß es in Berlin. Möglicherweise könne im Uno-Sicherheitsrat doch noch eine einheitliche Linie erreicht werden. Russlands Präsident Wladimir Putin, bisher stets an der Seite von Diktator Assad, sagte, St. Petersburg sei „ein guter Platz, um das Problem zu besprechen“.