New York. Neun Tage lang gab es Mammutsitzungen - trotzdem ist auch die zweite Uno-Konferenz zur Regulierung des internationalen Waffenhandels gescheitert. Syrien, Nordkorea und Iran ließen den schon unterschriftsreifen Vertrag doch noch platzen. Bei zwei Versuchen stellten sich die drei Länder bei der Konferenz in New York einem Konsens über einen weltweit geltenden Vertrag in den Weg. Begründung: Ihre kritischen Anmerkungen zum Entwurfstext seien nicht ausreichend berücksichtigt worden. Zudem würden darin keine Waffenverkäufe an Rebellen verboten, monierten sie.

Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon bezeichnete das Treffen daraufhin als gescheitert und zeigte sich tief enttäuscht. "Dank der unermüdlichen Arbeit und Kompromissbereitschaft unter den Mitgliedstaaten war ein Vertrag in greifbarer Nähe", sagte Ban. Der mehrfach überarbeitete Entwurfstext, der für alle konventionellen Waffen vom Kampfjet bis zur Maschinenpistole gelten sollte, sei schließlich ausbalanciert gewesen. Auch Vertreter von Hilfs- und Menschenrechtsorganisationen sowie Vertreter zahlreicher Uno-Mitgliedstaaten äußerten ihre Enttäuschung. Außenminister Guido Westerwelle sagte, es sei "in hohem Maße bedauerlich, dass nur drei Staaten einen Konsens für einen globalen Waffenhandelsvertrag vereitelt haben". Die Blockade von Syrien, Nordkorea und dem Iran sei "unverschämt", sagte der zuständige Vertreter der Menschenrechtsorganisation Amnesty International, Brian Wood.

Zahlreiche Mitgliedländer sprachen sich dafür aus, zu einem späteren Zeitpunkt in der Generalversammlung über den Vertragsentwurf abzustimmen. Dort könnte das Papier mit einer als sicher geltenden Zweidrittelmehrheit verabschiedet werden.