Karachi. Nach fast vier Jahren im Exil ist Pakistans früherer Präsident Pervez Musharraf trotz einer Morddrohung der Taliban in seine Heimat zurückgekehrt. Der Ex-General will bei der Parlamentswahl am 11. Mai antreten. Musharraf war nach einem Militärputsch von 1999 bis 2008 im Amt und ein enger Verbündeter der USA im Kampf gegen Taliban und das Terrornetzwerk al-Qaida im benachbarten Afghanistan. Auch im eigenen Land ging er hart gegen die Islamisten vor.

Musharraf werden zwar kaum Chancen auf einen Wahlsieg eingeräumt. Allerdings erhofft sich seine Partei eine Mobilisierung seiner Anhänger, um besser bei der Abstimmung abschneiden zu können. Rund 1000 Anhänger begrüßten Musharraf am Sonntag vor dem Flughafen von Karatschi. "Ich will das Pakistan wiederherstellen, das ich verlassen habe", rief er der Menge zu. Todesdrohungen der Taliban ignorierte er. Sie hatten in einer Videobotschaft ein Selbstmordattentat oder einen Anschlag mit Scharfschützen angekündigt. "Sie haben seit den Anschlägen in den USA am 11. September 2011 versucht, mich in die Hölle zu schicken. Das heißt, dass sie das seit zwölf Jahren nicht geschafft haben", sagte Musharraf. Daher kümmere er sich nicht um derartige Drohungen.

Um einer Verhaftung wegen Vorwürfen aus seiner Regierungszeit zu entgehen, hatte er vor seiner Ankunft eine Kaution hinterlegt. Musharraf hatte aufgrund einer drohenden Amtsenthebung 2009 Pakistan verlassen. Dem einstigen Präsidenten und Militärchef wird vorgeworfen, nicht genug zum Schutz der ehemaligen Ministerpräsidentin Benazir Bhutto getan zu haben, die 2007 bei einem Anschlag auf eine Wahlkampfveranstaltung getötet worden war. Zudem gibt es Vorwürfe im Zusammenhang mit dem Tod eines Separatistenanführers.

Im Wahlkampf wird er auf mächtige Konkurrenten wie den früheren Ministerpräsidenten Nawaz Sharif treffen, den er einst mit seinem Putsch aus dem Amt gejagt hatte. Ein weiterer Rivale ist Ex-Kricketspieler Imran Khan.