Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, hat den Katholiken gratuliert. Er sagte, es freue ihn besonders, dass der neue Papst durch seine Namenswahl an Franz von Assisi erinnere und damit bewusst ein Zeichen setze für die Armen und für Gerechtigkeit in der Welt.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sprach davon, dass Millionen von Gläubigen auf diesen Augenblick gewartet hätten. „Ihre Hoffnungen richten sich jetzt auf den neuen Papst“, betonte die Kanzlerin, gratulierte und ergänzte, sie freue sich besonders mit den Christen in Lateinamerika, „dass nun zum ersten Mal einer der Ihren an die Spitze der Katholischen Kirche berufen worden ist“.

Die schnellste Reaktion aus dem politischen Raum kam von Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP). Über den Kurznachrichtendienst Twitter richtete er Glückwünsche aus. „Ich hoffe sehr, dass die katholische Kirche die Stärke findet, um Missstände konsequent aufzubereiten“, schrieb Rösler. Der FDP-Chef ist Mitglied der Vollversammlung des Zentralkomitees der deutschen Katholiken.

Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon gratulierte allen Katholiken weltweit. „Ich freue mich auf die Fortführung der Zusammenarbeit zwischen den Vereinten Nationen und dem Vatikan unter der weisen Führung von seiner Heiligkeit. Wir teilen gemeinsame Ziele – vom Einsatz für Frieden, soziale Gerechtigkeit und Menschenrechte bis zum Kampf gegen Armut und Hunger, alles wichtige Elemente der nachhaltigen Entwicklung.“

Nach Ansicht der Deutschen Bischofskonferenz zeichnet sich der neue Papst durch „sein bescheidenes Auftreten und kraftvolle Predigten“ aus. „Heimat- und naturverbunden ist der Heilige Vater. Bekannt ist er für die Besuche an den hohen kirchlichen Feiertagen in Krankenhäusern und Gefängnissen“, erläuterte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch.

Der Provinzial der Deutschen Provinz der Jesuiten, Pater Stefan Kiechle, hat die Wahl als „sehr überraschend“ bezeichnet. Die Entscheidung für den Namen Franziskus I. sei ein „Signal für die Kirche der Armen“.

Die Wahl werde die globalen Armutsprobleme stärker in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit rücken, heißt es in einer Erklärung des Bischofsrats der evangelischen Nordkirche. „Wir sind zuversichtlich, dass Papst Franziskus I. dem Kampf um Gerechtigkeit neuen Auftrieb zu verleihen vermag“, schrieben die Bischöfe Gerhard Ulrich, Andreas von Maltzahn, Kirsten Fehrs, Hans-Jürgen Abromeit.

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend hofft, dass Franziskus I. den Glauben junger Menschen auf der ganzen Welt stärken wird. „Wir freuen uns über seine Namenswahl, denn der heilige Franziskus ist bei jungen Menschen beliebt.“

Für den Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI. kommt die Wahl „völlig überraschend“, sagte Georg Ratzinger. Der 89-Jährige bekannte, dass er Bergoglio nicht „auf meiner Liste hatte“. Er habe mit seinem Bruder nie über ihn gesprochen. „Der Name ist nie gefallen.“