Der Islamistenführer Emir Omar aus Tschetschenien soll nach Syrien gereist sein, um für die Einführung der Scharia in dem Land zu kämpfen.

Istanbul. Im syrischen Bürgerkrieg sollen jetzt auch islamistische Kämpfer aus dem Kaukasus mitmischen. Darauf wies die Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter in der Nacht zum Donnerstag hin.

Sie verwies auf ein vor einigen Tagen publiziertes Video, das eine Gruppe von teilweise vermummten bewaffneten bärtigen Männern zeigt. Einer von ihnen wird als „Emir Omar, der Tschetschene von der Brigade der Auswanderer“ präsentiert. Er spricht Russisch. Sein Stellvertreter stellt sich als Abu Musab vor. Die Männer erklärten, sie seien nach Syrien gereist, „um dafür zu sorgen, dass hier künftig die Scharia (das islamische Recht) gilt“.

Die syrische Luftabwehr hat unterdessen nach unbestätigten Medienberichten eine israelische Drohne abgeschossen. Das unbemannte Flugobjekt sei nahe der Grenze zum Libanon von einer Boden-Luftrakete getroffen worden und nahe des libanesischen Dorfes Janta abgestürzt, berichtete die israelische Zeitung „Times of Israel“ am Mittwoch unter Berufung auf libanesische Medien. Die regierungsnahe syrische Nachrichtenseite „Damas Post“ habe gemeldet, Augenzeugen hätten brennende Trümmerteile vom Himmel fallen sehen. Das israelische Militär teilte auf Anfrage mit, solche Berichte würden nicht kommentiert.

Israel ist über den möglichen Transport hochmoderner Waffen aus Syrien zur Schiiten-Miliz Hisbollah im Südlibanon besorgt. Es gilt deshalb als wahrscheinlich, dass israelische Aufklärungsdrohnen zum Einsatz kommen. Syrien hatte Israel auch vorgeworfen, in der Nacht zum 30. Januar eine militärische Forschungseinrichtung in der Nähe von Damaskus bombardiert zu haben. Westliche Medien berichteten hingegen, die Israelis hätten einen Waffenkonvoi für die israelfeindliche Hisbollah angegriffen. Israel selbst hatte den Angriff nicht offiziell bestätigt.

Brahimi verlängert

Der Uno-Syrienvermittler Lakhdar Brahimi wird seinen offiziell am Freitag auslaufenden Vertrag um weitere sechs Monate verlängern. Das sagte ein Uno-Sprecher am Mittwoch und bestätigte damit arabische Medienberichte. Bei der Vertragsverlängerung handele es sich allerdings um eine „reine Verwaltungsmaßnahme“, betonte der Sprecher. Brahimi hatte die Aufgabe als Vermittler der Arabischen Liga und der Vereinten Nationen im August vergangenen Jahres angenommen, nachdem sein Vorgänger Kofi Annan wegen Erfolglosigkeit zurückgetreten war.