Bei dem Selbstmordanschlag auf sunnitische Miliz wurden mehr als 40 Menschen verletzt. Zweiter Anschlag innerhalb von zwei Tagen.

Bagdad. Bei einem Selbstmordanschlag auf eine sunnitische Miliz im Irak sind am Montag nach Angaben von Polizei und Krankenhausmitarbeitern mindestens 19 Menschen getötet worden. Mehr als 40 Menschen seien bei dem Attentat nördlich von Bagdad verletzt worden. Die Miliz wird von der irakischen Regierung unterstützt. Der Täter habe mit einem Sprengstoffgürtel eine Gruppe von Soldaten und Mitglieder der sunnitischen irakischen Pro-Regierungsmilizen angegriffen, hieß es. Die Sicherheitskräfte seien in der Stadt Tadschi, nördlich der Hauptstadt, dabei gewesen, ihren Lohn abzuholen.

In jüngster Zeit häufen sich Anschläge gegen die von Schiiten geführte Regierung von Ministerpräsident Nuri al-Maliki. Erst am Sonntag riss ein Selbstmordattentäter bei einem Angriff auf das Polizeihauptquartier in der nordirakischen Stadt Kirkuk mindestens 33 Menschen mit in den Tod. Hintergrund der Gewaltwelle sind die wachsenden Spannungen zwischen den Schiiten sowie den Minderheiten der Sunniten und Kurden. Ein Jahr nach dem Abzug der US-Truppen versuchen mit al-Qaida verbündete sunnitische Extremistengruppen einen Religionskonflikt zu entfachen. Während der Herrschaft Saddam Husseins dominierten die Sunniten den Irak und unterdrückten die Schiiten.