Griechische Regierung greift hart gegen streikende Angestellte der U-Bahn durch. Verkehrschaos im Großraum Athen erwartet.

Athen. In Griechenland geht die Regierung hart gegen die streikenden Angestellten der Athener U-Bahn vor. Polizisten stürmten am Freitagmorgen ein von Arbeitern besetztes und verbarrikadiertes U-Bahn-Depot in der Hauptstadt. Die Arbeiter leisteten keinen Widerstand. Am Vortag hatte die Regierung nach acht Tagen des Streiks die Angestellten durch Notstandsregelungen zu einer Wiederaufnahme der Arbeit verpflichtet.

In den frühen Morgenstunden brachen die Beamten die Tore des Depots auf und führten Dutzende Streikende ab. Zuvor hatte die Polizei die Zufahrtsstraßen gesperrt und Hunderte Unterstützer daran gehindert, sich den Streikenden anzuschließen.

Dennoch bahnte sich am Freitag ein Verkehrschaos im Großraum Athen an. Trotz der Notstandsverordnung hatten sich am Donnerstag zahlreiche andere Mitarbeiter bei den öffentlichen Verkehrsmitteln dem Streik angeschlossen. Es wurde mit einem Ausfall von Bussen und Straßenbahnen gerechnet. Nach Angaben der Betreiber nutzen rund 1,1 Millionen Menschen täglich allein die Athener Untergrundbahnen.

Ein Regierungssprecher sagte dem Fernsehsender NET, er rechne mit einer Wiederaufnahme des U-Bahn-Verkehrs am Wochenende. Aufgrund der Notstandsverordnung drohen den Streikenden Haftstrafen von bis zu fünf Jahren, sollten sie nicht wieder an die Arbeit gehen.

Die Angestellten protestieren gegen Lohn- und Pensionskürzungen, die die Regierung mit den jüngsten Sparmaßnahmen verabschiedet hatte. Die Notstandsregelung wurde in der Vergangenheit bereits eingesetzt, um Streiks bei der Müllentsorgung und unter Fahrern von Treibstofftransportern zu beenden.