Großbritanniens Politik ist als die einer ehemaligen Weltmacht immer noch gewohnt, die Führung zu übernehmen, anstatt sich auf die mühsame Suche nach Kompromissen zu begeben. Die Bürokratie in Brüssel wird von britischen Euroskeptikern als massives Wachstumshemmnis gesehen. So könne zum Beispiel Großbritannien Handelsabkommen schneller aushandeln als der Bund der 27.

In Europa ist Großbritannien eines der am meisten deregulierten Länder. Strenge Auflagen aus Brüssel, etwa bei Arbeitszeitvorgaben, stoßen auf wenig Verständnis. Die Londoner City ist als Finanzzentrum die Lebensader der britischen Wirtschaft. Großbritannien fühlt sich von Regulierungen aus Brüssel, wie etwa für Hedgefonds oder die Finanztransaktionssteuer, die die City betreffen, regelrecht bedroht.