Die 65-Jährige US-Chefdiplomatin war wegen eines Blutgerinnsels im Kopf behandelt worden und fast vier Wochen lang abgetaucht.

Washington. Hillary Clinton kehrt schon bald ins State Department zurück: Nach fast einem Monat krankheitsbedingter Abwesenheit möchte die US-Chefdiplomatin in der kommenden Woche wieder ihre Arbeit aufnehmen. Das teilte das Außenministerium in Washington am Donnerstag mit. Am Vortag war Clinton nach mehrtägiger Behandlung wegen eines Blutgerinnsels im Kopf wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden.

Die Ärzte in New York rechneten damit, dass sich die 65-Jährige wieder vollständig erhole, teilte Clintons Sprecher Philippe Reines am Mittwochabend (Ortszeit) mit. „Sie will unbedingt wieder zurück an den Schreibtisch.“ Clinton war am Sonntag ins Krankenhaus gebracht worden, nachdem hinter ihrem rechten Ohr ein Blutgerinnsel zwischen Schädeldecke und Gehirn entdeckt worden war.

Das Gerinnsel war Folge einer Gehirnerschütterung, die sich Clinton im Dezember zugezogen hatte, als sie nach einem Ohnmachtsanfall in ihrem Haus stürzte. Damals erholte sich Amerikas Chefdiplomatin gerade von einem Magen-Darm-Virus, das sie körperlich geschwächt hatte. Nach Angaben der Ärzte sind bei Clinton keine neurologischen Schäden durch das Gerinnsel zu befürchten.

Ihre Tochter Chelsea bedankte sich über den Kurznachrichtendienst Twitter bei den Ärzten und Krankenpflegern des New York Presbyterian Hospitals, in dem ihre Mutter mit blutverdünnenden Medikamenten behandelt worden war. „Bin dankbar, dass meine Mama aus der Klinik entlassen wurde und wieder auf dem Heimweg ist“, schrieb die 32-Jährige. „Und ich bin noch viel dankbarer für die Zuversicht ihrer Ärzte, dass sie sich vollständig erholen wird.“

Diskussionen über Präsidentschaftskandidatur

Die gesundheitlichen Probleme Hillary Clintons haben neue Spekulationen über ihre politische Zukunft befeuert. Die frühere First Lady gilt als eine mögliche Anwärterin für die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bei der Wahl 2016. Wie realistisch diese Option angesichts ihrer gesundheitlichen Probleme ist, wird in den USA eifrig diskutiert. Schon 1998 litt sie unter einem Blutgerinnsel, das sich damals am Knie gebildet hatte.

Clinton hatte schon vor ihrer Erkrankung im Dezember angekündigt, den Posten als Außenministerin niederzulegen. Für ihre Nachfolge hat US-Präsident Barack Obama den demokratischen Senator John Kerry nominiert. Auch dessen Nominierung am 21. Dezember musste Clinton aus gesundheitlichen Gründen fernbleiben.

Am Mittwoch wurde die Außenministerin dann beim Verlassen des Krankenhauses fotografiert, als sie mit ihrem Mann Bill und Tochter Chelsea einen schwarzen Van bestieg. Es waren die ersten Bilder Clintons in der Öffentlichkeit seit dem 7. Dezember.

Einmal zu Hause angekommen, ruhte sich Clinton offenbar nicht nur aus. Sie habe den Tag damit verbracht, mit ranghohen Behördenvertretern zu sprechen, Akten zu sichten und sich in eine Konferenz ihres Beraterteams einzuwählen, sagte Außenamtssprecherin Victoria Nuland. „Sie freut sich darauf, wieder zurück ins Büro zu kommen.“