Berichte, nach denen Talabani im Krankenhaus gestorben sein soll, dementierte am Nachmittag Regierungschef Nuri al-Maliki.

Bagdad. Der irakische Präsident Dschalal Talabani (79) ist nach einem Schlaganfall ins Koma gefallen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Sumeria News war er zuvor als Notfall in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Bagdad gebracht worden.

Regierungschef Nuri al-Maliki habe ihn dort am Dienstag besucht, hieß es. Vertraute des Präsidenten dementierten am Nachmittag Medienberichte, wonach Talabani im Krankenhaus gestorben sein soll.

Talabani hat wegen seines Übergewichts bereits seit einigen Jahren gesundheitliche Probleme. Im vergangenen Sommer hatte sich der kurdische Politiker in Deutschland ärztlich behandeln lassen.

Talabani ist der Chef der Patriotischen Union Kurdistans (PUK), die vor allem in der nördlichen Stadt Suleimanija viele Anhänger hat. Nach einem Machtkampf in seiner Partei hatten ehemalige PUK-Mitglieder die Konkurrenzpartei Goran gegründet.

In den vergangenen Monaten hatte Talabani mehrfach versucht, den Streit zwischen den Parteien der Schiiten, Sunniten und Kurden zu schlichten. Zu diesem Zweck hätte er in den nächsten Tagen auch Al-Maliki treffen sollen.