Rund 18 Millionen Wahlberechtigte müssen sich zwischen regierenden Sozialisten und Liberalen oder den Bürgerlichen entscheiden.

Bukarest. In Rumänien hat am Sonntag die Parlamentswahl begonnen. Rund 18 Millionen Wahlberechtigte waren aufgerufen darüber abzustimmen, ob sie den regierenden Sozialisten und Liberalen von Ministerpräsident Victor Ponta weiter vertrauen, oder den Bürgerlichen eine Chance geben. Die Wahllokale schließen um 20.00 Uhr MEZ. Unmittelbar danach soll es Prognosen auf der Grundlage von Wählerbefragungen geben.

Umfragen zufolge dürfte die Koalition des Sozialisten Ponta haushoch die Wahl gewinnen. Für diesen Fall werden in dem verarmten EU-Land heftige Konflikte zwischen Ponta und Staatspräsident Traian Basescu erwartet, der ein Anhänger der bürgerlichen Opposition ist.

Basescu könnte versuchen, Ponta an einer Regierungsbildung zu hindern. Die beiden Politiker sind verfeindet. Ponta hatte in diesem Sommer versucht, Basescu seines Amtes zu entheben.

In dem Land machte sich zuletzt immer mehr Wut über die etablierten Parteien breit. Rumänien befindet sich in einer schweren politischen Krise: Neben drei Ministerpräsidenten und Regierungskabinetten gab es in den vergangenen Monaten große Protestkundgebungen gegen die drastischen Sparmaßnahmen. Von den USA und der EU hagelte es zudem Kritik an der Kultur der rumänischen Rechtsstaatlichkeit, als ein Amtsenthebungsverfahren gegen Präsident Basescu in Gang gesetzt wurde, das schließlich scheiterte.

Beobachter der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa überwachten den Ablauf der Wahlen.