Pentagon veröffentlicht E-Mail-Verkehr zwischen beteiligten US-Admirälen

Washington. Auf Druck der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) hat das amerikanische Verteidigungsministerium erstmals E-Mails enthüllt, die Details über die Seebestattung des getöteten Al-Qaida-Führers Osama Bin Laden enthalten. Auch wenn einige Stellen aus Sicherheitsgründen geschwärzt sind, beschreibt der Mailverkehr mit den Verantwortlichen an Bord des Flugzeugträgers "USS Carl Vinson", dass Bin Laden nach der Erstürmung seines Anwesens im pakistanischen Abbottabad und dem Abtransport per Hubschrauber nach islamischem Ritus gewaschen und in ein weißes Tuch gewickelt wurde.

Flottillenadmiral Charles Gaouette schreibt in einer Mail vom 2. Mai 2011: "Der Körper des Verstorbenen wurde gewaschen (Ablution) und dann in ein weißes Tuch gewickelt. Der Körper wurde in einen beschwerten Sack gegeben. Ein Militärpfarrer verlas vorbereitete religiöse Bemerkungen, die von einem Muttersprachler ins Arabische übersetzt worden waren. Anschließend wurde der Körper auf ein vorbereitetes flaches Brett gelegt, das hochgeklappt wurde, woraufhin der Körper des Verstorbenen ins Meer glitt."

Nur wenige Personen waren eingeweiht, niemand von der gewöhnlichen Besatzung des Flugzeugträgers soll von der Seebestattung etwas mitbekommen haben. Admiral Gaouette schrieb nach dem Ende der Kommandoaktion in Pakistan an seinen Kollegen Samuel Perez, der den Flottenverband leitete: "Gibt es Nachrichten von dem Paket für uns?" Perez schrieb: "Fedex hat das Paket ausgeliefert. Beide Lastwagen sind sicher auf dem Weg zur Basis." Von beiden Hubschraubern für die Operation der Navy Seals blieb allerdings einer wegen technischer Probleme am Boden und musste gesprengt werden. Das Pentagon gab an, keine Fotos oder Videos vom Einsatz selbst zu haben.