Zehntausende gingen in Athen auf die Straße, um gegen das Sparprogramm zu protestieren. Parlament stimmt für das Sparpaket.

Athen. Das griechische Parlament hat das neue Sparpaket verabschiedet. Die Abgeordneten stimmten am Mittwochabend mit knapper Mehrheit für den Vorschlag der Regierung, von dem die Auszahlung einer seit mehreren Monaten überfälligen Kredittranche der internationalen Gläubiger abhing. Unmittelbar nach der Abstimmung schlossen zwei der Koalitionsparteien sieben Abgeordnete aus, die sich mit ihrer Stimmabgabe offenbar gegen die Parteilinie gestellt hatten.

Dem Votum war ein hartes Ringen innerhalb der Regierungskoalition vorausgegangen. Ministerpräsident Antonis Samaras hatte zuvor angekündigt, sollte das Sparpaket nicht zustande kommen, würde Griechenland am 16. November zahlungsunfähig.

Am Rande der Parlamentssitzung hatte es massive Protesten in Athen gegeben. Mehr als 80.000 Menschen waren auf die Straßen gegangen, um gegen die Einsparungen zu demonstrieren. Später lieferten sich Hunderte Demonstranten gewaltsame Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Nach Augenzeugenberichten breitete sich auf dem Platz vor dem Parlament ein beißender Geruch aus. Viele Demonstranten flüchteten in Nebenstraßen, um sich vor dem Tränengas und den Brandflaschen zu schützen.

Die Hilfen waren in den vergangenen Monaten eingefroren worden, als klar wurde, dass Griechenland seine Vorgaben zur Haushaltskürzung nicht eingehalten hatte.