Nach Angaben von Regimegegnern griffen syrische Kampfjets mehrere Ziele im Umland der Hauptstadt an. Brahimi appelliert an China.

Damaskus/Istanbul/Peking. Die syrische Luftwaffe fliegt verstärkt Angriffe auf die Rebellenhochburgen außerhalb von Damaskus. Am Mittwoch griffen Kampfpiloten nach Angaben von Regimegegnern mehrere Ziele in den Ortschaften Arbien und Al-Ghuta an. Bei heftigen Gefechten zwischen Regierungstruppen und bewaffneten Aufständischen in den Provinzen Idlib und Aleppo soll es auf beiden Seiten zahlreiche Opfer gegeben haben.

Am Dienstag waren laut Informationen der Organisation Syrischer Menschenrechtsbeobachter 180 Menschen getötet worden, unter ihnen 47 Angehörige der Truppen von Präsident Baschar al-Assad.

Im Ringen um ein Ende des Bürgerkriegs in Syrien hat sich der Uno-Sondergesandte Lakhdar Brahimi am MIttwoch an China gewandt. Das Land könne „eine aktive Rolle bei der Suche nach einer Lösung spielen“, sagte er bei einem Gespräch mit dem chinesischen Außenminister Yang Jiechi in Peking. Nach einer kurzen Stellungnahme zur Begrüßung setzten Brahimi und Yang ihr Treffen unter Ausschluss der Öffentlichkeit fort.

Die internationale Gemeinschaft schafft es mit ihren bisherigen Bemühungen nicht, den Bürgerkrieg zu stoppen. Brahimi hatte über das vergangene Wochenende eine viertägige Waffenruhe eingebracht, die aber nicht eingehalten wurde. Mehr als 500 Menschen wurden zwischen Freitag und Montag getötet.

Der Bürgerkrieg und die Lage der syrischen Flüchtlinge wird am Mittwoch auch Thema zwischen Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und dem türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan sein. In der Türkei sind bisher mehr als 100.000 syrische Flüchtlinge angekommen. Die Bundesregierung ist der Ansicht, dass den Flüchtlingen am besten in der Region geholfen werden kann. Berlin hat dafür über 50 Millionen Euro an humanitärer Hilfe zur Verfügung gestellt. Die Aufnahme von Flüchtlingen in Deutschland wird nicht ausgeschlossen, wenn es dafür ein internationales Übereinkommen gibt.