Die US-Regierung gibt 70.000 Dollar für einen TV-Spot in Pakistan aus. Obama und Clinton verurteilen darin das Mohammed-Video.

Im Bemühen um eine Eindämmung der Wut über den anti-islamischen Mohammed-Film hat die US-Botschaft in Pakistan 70.000 Dollar (rund 54.000 Euro) für einen Fernsehspot ausgegeben, in dem US-Präsident Barack Obama und Außenministerin Hillary Clinton auftreten. In den Spots seien kurze Ausschnitte zusammengestellt worden, in denen die beiden Politiker das Schmähvideo verurteilten und die amerikanische Toleranz gegenüber allen Religionen betonten, teilte das Außenministerium am Donnerstag mit. Die Aufnahmen stammen aus kürzlich in Washington abgehaltenen Pressekonferenzen.

Obamas und Clintons Äußerungen sind in Untertiteln in Urdu zu lesen, der Amtssprache Pakistans. Am Ende der Fernsehspots ist das Siegel der US-Botschaft in Islamabad zu sehen. Der 30 Sekunden lange Film läuft auf sieben pakistanischen Fernsehnetzwerken.

Ziel der Aktion sei es, das größtmögliche Publikum in Pakistan mit den Botschaften zu erreichen, erklärte US-Außenamtssprecherin Victoria Nuland. So hätten die ausstrahlenden Fernsehstationen bis zu 90 Millionen Zuschauer. In anderen Ländern laufe der Spot allerdings nicht, sagte Nuland.

Der islamfeindliche Schmähfilm hat in zahlreichen Ländern in der islamischen Welt Proteste ausgelöst, unter anderem in Pakistan. In der Hauptstadt Islamabad lieferten sich am Donnerstag Tausende aufgebrachte Muslime Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften. Die Demonstranten versuchten unter anderem, das Gelände der US-Botschaft zu stürmen.