Vor dem Treffen mit der EU-Außenbeauftragten hieß es aus dem iranischen Außenministerium, dass man die Fortsetzung der Gespräch wolle.

Teheran/Istanbul. Im Streit um das iranische Atomprogramm ist Teheran zu weiteren Verhandlung bereit. Vor einem am Dienstagabend geplanten Treffen der EU-Außenbeauftragten Catherine Ashton mit dem iranischen Chefunterhändler Said Dschalili in Istanbul sagte ein Sprecher des iranischen Außenministeriums, sein Land sei an einer Fortsetzung interessiert. Der Iran beharre aber auf seinem Recht auf ein ziviles Atomprogramm und auf einer Aufhebung von Sanktionen, sagte der iranische Außenamtssprecher Ramin Mehmanparast weiter.

Ashton führt die 5+1-Gruppe der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates (China, Frankreich, Großbritannien, Russland, USA) und Deutschlands. Die internationale Gemeinschaft verdächtigt den Iran, an Atomwaffen zu arbeiten. Teheran bestreitet das.

Die Verhandlungen verlaufen seit Jahren stockend und waren auf Arbeitsebene heruntergefahren worden, nachdem sich Hoffnungen auf einen Durchbruch mehrfach zerschlagen hatten. Bei dem in Istanbul geplanten Treffen handele es sich „nicht um eine offizielle Verhandlungsrunde“, hatte eine Sprecherin Ashtons erklärt. Eine Pressekonferenz war nicht geplant.

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte erst am Sonntag erklärt, seiner Ansicht nach sei der Iran nur noch sechs bis sieben Monate von einer Atombombe entfernt. Aus Israel kommen immer wieder indirekte Drohungen mit einem Militärschlag gegen iranische Atomanlagen.