Bei ihrem Besuch in Jerusalem hat US-Außenministerin Clinton Israel die vollste Unterstützung im Atomstreit mit dem Iran zugesagt.

Jerusalem. US-Außenministerin Hillary Clinton hat Israel im Atomstreit mit dem Iran vollste Unterstützung zugesagt. Die USA würden alles in ihrer Macht stehende tun, um den Iran am Bau einer Atombombe zu hindern, sagte sie am Montag nach einem Treffen mit der israelischen Führungsriege in Jerusalem. Washington werde den Druck auf den Iran weiter erhöhen, sollte die Regierung in Teheran nicht die Wahrheit über ihr umstrittenes Urananreicherungsprogramm sagen.

+++Iran - Werden Militärpräsenz in internationaler See erhöhen+++

+++USA verhängen neue Sanktionen gegen Iran+++

„Der Iran steht unter größerem Druck als jemals zuvor“, sagte Clinton. Alle bevorzugten eine diplomatische Lösung; Israel und die USA stünden auf derselben Seite. Die USA setzen weiterhin auf Verhandlungen und Sanktionen, während Israel einen Militärschlag gegen den Iran nicht ausgeschlossen hat. Die Vorschläge, die der Iran bei den Gesprächen mit den fünf Vetomächten im UN-Sicherheitsrat und Deutschland über sein Atomprogramm vorgelegt hatte, nannte Clinton einen „Rohrkrepierer“. Die iranische Führung habe immer noch die Gelegenheit, die richtige Entscheidung zu treffen. "Die Wahl liegt letzten Endes beim Iran“, sagte Clinton.

Auch Netanjahu bekräftigte zu Beginn des Treffens mit Clinton, es sei im Interesse der USA und Israels „sicherzustellen, dass der Iran sein Ziel, Atomwaffen zu entwickeln, nicht erreicht“. Er betonte außerdem die Wichtigkeit des 1979 geschlossenen Friedensvertrags mit Ägypten, den er als „Anker des Friedens“ beschrieb. Auch die Friedensverträge mit den Palästinensern seien essenziell wichtig, sagte der Regierungschef. „Wir müssen alle Bemühungen investieren, um sie aufrecht zu erhalten, die Ruhe zu wahren und zu sehen, ob wir den Friedensprozess vorantreiben können.“ Israel fühlt sich vom iranischen Atomprogramm sowie der Führung in Teheran bedroht und hat mehrfach indirekt mit Militärschlägen gegen iranische Atomanlagen gedroht.

+++Iran droht mit Angriffen auf US-Stützpunkte und Israel+++

+++Revolutionsgarden testen erfolgreich Raketen+++

Clinton traf am Montagnachmittag in Jerusalem auch den palästinensischen Ministerpräsidenten Salam Fajad. Nach dem Gespräch mit Netanjahu betonte sie später, der Zustand eines festgefahrenen Friedensprozesses in Nahost sei „unhaltbar“. Nach Angaben der Nachrichtenseite ynet forderte sie die israelische Führung zu Konzessionen an die Palästinenser auf, wie etwa die Lieferung von Kleinwaffen an die Autonomiebehörde sowie die Freilassung von Häftlingen.

Die US-Außenministerin kehrte am Dienstagmorgen (Ortszeit) nach Washington zurück. Seit ihrem Amtsantritt 2009 besuchte sie bisher 102 Länder und damit mehr als jeder andere US-Außenminister vor ihr. Sie flog nach Angaben des Außenministeriums 1.357.964 Kilometer weit.

Mit Material von dpa/dapd