Zur umstrittenen Kommunikationspolitik der spanischen Regierung zum Sparkurs äußert sich die linksliberale spanische Zeitung “El País“.

Madrid. Spaniens größte Tageszeitung El País empört sich über die Infomationspolitik der spanischen Regierung in der Finanzkrise. "Die sehr schlechte Informationspolitik der spanischen Regierung hat zu einem Verlust ihrer Glaubwürdigkeit geführt", schreibt das Blatt am Dienstag. Wichtige Details des am Freitag beschlossenen Sparpaketsseien nicht vor der Presse erläutert worden, sondern erst danach in einer auf Englisch geschriebenen Mitteilung des Wirtschaftsministeriums an die ausländischen Investoren bekanntgeworden.

+++Spanien: Rajoy will 65 Milliarden Euro sparen+++

"Diese Praktiken sind politisch nicht zeitgemäß, beleidigen die Bürger und schaden der Glaubwürdigkeit der wirtschaftspolitischen Optionen", so die Zeitung. Mit Unklarheiten könne das Vertrauen der Märkte nicht zurückgewonnen werden. Damit werden die Forderungen für Spanien und den Internationalen Währungsfonds schwieriger: Die Europäische Zentralbank muss die Spannungen am Schuldenmarkt abbauen, heißt es in dem Blatt.