Die weltweit stärksten Banken sollen so umgebaut werden, dass Steuerzahler nicht mehr für Verluste aufkommen müssen. Wie die führenden Volkswirtschaften zum Abschluss des G20-Gipfels im französischen Cannes zudem entschieden, kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) - eine Art Weltfinanz-Feuerwehr - den Europäern mit Expertise und Geld zu Hilfe, um die Euro-Schuldenkrise einzudämmen. Italien, nach Griechenland das Land mit der gefährlichsten Verschuldung, stimmt Kontrollen des IWF und der EU zu.

Cannes. Die weltweit stärksten Banken sollen so umgebaut werden, dass Steuerzahler nicht mehr für Verluste aufkommen müssen. Wie die führenden Volkswirtschaften zum Abschluss des G20-Gipfels im französischen Cannes zudem entschieden, kommt der Internationale Währungsfonds (IWF) - eine Art Weltfinanz-Feuerwehr - den Europäern mit Expertise und Geld zu Hilfe, um die Euro-Schuldenkrise einzudämmen. Italien, nach Griechenland das Land mit der gefährlichsten Verschuldung, stimmt Kontrollen des IWF und der EU zu.

Die G20 weiten den Kampf gegen Spekulationsgeschäfte und Steuersünder aus. Sogenannte Schattenbanken müssen mit Auflagen und Aufsicht rechnen. Die Arbeiten hätten bereits begonnen, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel nach dem zweitägigen Gipfel. "Jeder Akteur, jeder Platz, jedes Instrument muss einer Regulierung unterworfen werden."

Insgesamt stehen 29 sogenannte systemrelevante Banken auf der Liste. Systemrelevant ist eine Bank, wenn ihre Pleite das internationale Finanzsystem zum Kollaps bringen kann. Merkel sagte: "Das ist ein großer Gewinn. Von deutscher Seite gehören unsere beiden größten Banken dazu. Die Deutsche Bank und die Commerzbank."

Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy würdigte den Einsatz der G20 gegen die europäische Schuldenkrise. Vor allem gehe es darum, Italien aus der Schusslinie der Finanzmärkte zu nehmen.

Der Internationale Währungsfonds wird zudem kurzfristige Liquiditätskredite ausgeben, um vorbeugend Länder vor Attacken der Finanzmärkte zu schützen. Die neue geplante Liquiditätslinie des IWF soll allerdings nur Ländern mit einer gesunden Finanzpolitik zugute kommen.

Sarkozy begrüßte ausdrücklich die Reformanstrengungen Italiens. "Es hat die nötigen Entscheidungen getroffen." Italiens Regierungschef Silvio Berlusconi willigte in Cannes ein, sein Reform- und Sparprogramm auch vom IWF überwachen zu lassen - eine Schlappe für den Ministerpräsidenten. Zudem muss er im eigenen Land um die Mehrheit für das Anti-Krisen-Paket bangen. Trotzdem gab er sich gewohnt selbstbewusst: "Ich frage mich, wenn ich hier so am G20-Tisch sitze, wer könnte Italien besser repräsentieren, wäre ich nicht hier?" Sein Argument: "Den Italienern geht es gut. Die Restaurants sind voll, und es ist schwierig, einen Platz im Flugzeug zu buchen. Und die Hotels sind während der Feiertage ausgebucht."

Keinen Fortschritt gab es offenbar beim Thema Transaktionssteuer. Die G20-Staaten stritten weiter über Maßnahmen gegen gefährliche Spekulationsgeschäfte. In der Abschlusserklärung heißt es lapidar: "Wir erkennen die Initiativen zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer in einigen unserer Staaten an."