Im Kampf gegen die Hungerkatastrophe in Somalia haben islamische Staaten am Mittwoch Spenden in Höhe von 350 Millionen Dollar zugesagt.

Istanbul. Im Kampf gegen die Hungerkatastrophe in Somalia haben islamische Staaten am Mittwoch Spenden in Höhe von 350 Millionen Dollar (242 Millionen Euro) zugesagt. Der Präsident der Organisation der islamischen Kooperation erklärte, er hoffe, dass mit weiteren Versprechen die anvisierten 500 Millionen Dollar erreicht würden.

Bei der Eröffnung einer Krisensitzung der Außenminister der Organisation in Istanbul rief der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan wohlhabende islamische Staaten auf, die Hungernden in Somalia finanziell zu unterstützen. Die islamischen Staaten trügen eine Mitverantwortung für die Hungersnot in Ostafrika, sagte Erdogan. Denn der Islam schreibe es den Gläubigen vor, dass er nicht mit vollem Bauch zu Bett gehen dürfe, während sein Nachbar hungere.

„Wenn wir unsere Pflicht erfüllt hätten, wäre unser Bruderstaat Somalia dann in dieser Situation?“, der Regierungschef. Man könne von denen, die Somalias Ressourcen in der Vergangenheit ausgebeutet hätten, keine Sensibilität für die Tragödie erwarten, fügte Erdogan in Anspielung auf westliche Staaten hinzu.

Zu dem Treffen war auch der somalische Präsident Sharif Ahmed eingeladen. Er machte die Dürre und die militante Organisation Al Shabab für die Krise in seinem Land verantwortlich. Die Hilfsorganisationen versuchten zu helfen und täten ihr Bestes, aber man habe es mit Terroristen zu tun. Somalier würden fliehen, um ihr Leben zu retten, erklärte Ahmed.

Die Organisation der islamischen Kooperation war früher als Organisation der islamischen Konferenz bekannt, die 1969 gegründet wurde und 57 Staaten umfasst.

Nicht nur Somalia betroffen

Nach UN-Angaben brauchen in der Region am Horn von Afrika mehr als zwölf Millionen Menschen dringend Nahrungsmittelhilfen. Am schwersten betroffen ist Somalia, weil dort islamistische Milizen Hilfen für die Not leidenden Menschen behindern.

Die Vereinten Nationen und Hilfsorganisation haben darauf hingewiesen, dass auch der südliche Landesteil von Äthiopien akut von einer Hungersnot bedroht sei. Nach Angaben der äthiopischen Regierung brauchen dort etwa 250.000 Menschen Lebensmittelhilfen. Das Welternährungsprogramm WFP geht von bis zu 700.000 Hilfsbedürftigen aus.