Ahmad Fawzi, enger Vertrauter Kofi Annans, beschuldigt das syrische Regime, die Waffen nicht aus den Wohngebieten abgezogen zu haben.

Genf/New York. Dem Sprechers von Sondervermittler Kofi Annan zufolge, spielt das syrische Regime mit falschen Karten. Die schweren Waffen seien nicht wie behauptet aus den Wohngebieten der Städte abgezogen worden, sagte Ahmad Fawzi, der als enger Vertrauter Annans gilt, am Dienstag in Genf. Die Waffenruhe würde nur eingehalten, solange UN-Beobachter in der Nähe seien. Annan wollte den UN-Sicherheitsrat noch am Dienstag über Fortschritte bei seinen Vermittlungsbemühungen informieren.

„Die Waffenruhe ist extrem labil und wir rufen die syrische Regierung auf, endlich ihren Verpflichtungen nachzukommen“, sagte Fawzi. Das gelte vor allem für den Rückzug von Kampfpanzern und Artillerie in die Kasernen. „Sie sagen, das hätten sie getan. Aber Satellitenbilder und glaubwürdige Berichte zeigen, dass das nicht vollständig geschehen ist, und das ist unakzeptabel.“

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Die Waffen würden nur schweigen, wenn die noch wenigen Beobachter in der Nähe seien, sagte Fawzi. „Aber wir haben glaubwürdige Berichte, nach denen es sofort wieder losgeht, wenn die UN-Leute weg sind. Und es gibt sogar Berichte, dass die Menschen, die mit den Beobachtern Kontakt suchten, von Sicherheitskräften oder der Armee aufgesucht oder vielleicht sogar getötet wurden. Das ist völlig unakzeptabel.“

Derzeit sind nur wenige Beobachter eines Vorauskommandos in Syrien. „Herr Annan ist der Auffassung, dass wir eine größere Präsenz brauchen“, sagte Fawzi. „Mit elf, zwölf Beobachtern kann man nicht überall sein.“ Es habe an vielen Orten Kämpfe gegeben und dort müssten die Vereinten Nationen präsent sein. Mit den 300 Beobachtern, deren Entsendung der Sicherheitsrat kürzlich beschlossen hatte, könne das gelingen. (dpa)