Wulff fand beim Auftakt seines dreitägigen Staatsbesuchs in Italien lobende Worte für die Reformbemühungen in der Euro-Schuldenkrise.

Rom. Am Montag ist Bundespräsident Christian Wulff zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Italien eingetroffen. Nach seiner Begrüßung mit militärischen Ehren kam Wulff im Quirinalspalast in Rom zunächst mit seinem italienischen Amtskollegen Giorgio Napolitano zusammen und fand lobende für die Reformbemühungen der italienischen Regierung in der Schuldenkrise: „Wir bewundern das Reformtempo der Regierung Monti und die Entschlossenheit des italienischen Parlaments“, sagte Wulff bei einer Pressekonferenz mit Napolitano. „Wir tragen unseren Teil dazu bei, um die Krise der Euro-Zone zu überwinden“, erklärte Napolitano. Er sprach sich für eine stärkere Bekämpfung der Jugendarbeitslosigkeit in den Euro-Ländern aus. Begleitet wird Wulff von seiner Ehefrau Bettina und einer Wirtschaftsdelegation.

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Am Mittag stand ein Arbeitsessen mit dem Regierungschef Mario Monti auf dem Programm. Wulff wollte auch die Präsidenten der beiden Parlamentskammern sowie Vertreter der Parteien treffen. Es ist der erste Staatsbesuch Wulffs, seitdem er wegen ungewöhnlich günstiger Kredite und seiner Nähe zu reichen Unternehmern in der Kritik steht. In Italien hat man von der Affäre Wulff kaum Notiz genommen. Der Termin des Besuchs ist bereits im Herbst festgelegt worden.

Auf dem Flug wollte sich Wulff nicht zu den diversen Vorwürfen gegen ihn äußern. Es gelte der Grundsatz: Keine Innenpolitik im Ausland, sagte er. Im Mittelpunkt der Gespräche stehen Wirtschaftsfragen. Dabei werden auch die Eurokrise und Italiens Schuldenproblem zur Sprache kommen. Der Bundespräsident wird von einer Wirtschaftsdelegation begleitet. Weitere Stationen des dreitägigen Besuchs sind Mailand und Bari.

Mit Material von dpa/dapd