London. Die britische Armee steht laut einem Zeitungsbericht im Verdacht, in den 70er-Jahren bei Häftlingen in Nordirland das sogenannte Waterboarding angewendet zu haben. Der wegen Mordes an einem britischen Soldaten verurteilte katholische Nordire Liam Holden habe während seines Prozesses vor gut 20 Jahren ausgesagt, britische Soldaten hätten ihn gefoltert, berichtete der "Guardian". Sie legten ihm demnach ein Tuch auf das Gesicht und begossen es mit Wasser, sodass Holden das Gefühl gehabt habe zu ertrinken. Es sollen noch die Aussagen von zwei weiteren Männern vorliegen, die angeblich auf gleiche Weise gefoltert wurden. Die Methode des Waterboarding ist besonders durch ihre Anwendung durch den US-Geheimdienst CIA bei Terrorverdächtigen ins Gerede gekommen.

Holden, der zum Tatzeitpunkt 19 Jahre alt war, war 1973 zum Tod durch Erhängen verurteilt worden. Die Strafe wurde jedoch in lebenslange Haft umgewandelt und Holden kam nach 17 Jahren Gefängnis frei. Der Schuldspruch stützte sich auf ein angebliches Geständnis von Holden, das er allerdings nicht unterzeichnete.