Die Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. rückt näher. Papst Benedikt XVI. erkannte in einem Dekret die “heroischen Tugenden“ seines Vorgängers an.

Rom. Papst Benedikt XVI. hat den „heroischen Tugendgrad“ seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Pius XII. anerkannt. Damit ist eine Seligsprechung beider näher gerückt. Voraussetzung ist nach Benedikts Dekret nun noch die Anerkennung eines Wunders. Monsignore Slawomir Oder, der den Prozess von Johannes Pauls Seligsprechung leitet, nannte die Entscheidung einen Moment „großer Freude und Zufriedenheit“.

Benedikt hatte bereits im Mai 2005, einen Monat nach Johannes Pauls Tod nach langer Krankheit, ein Schnellverfahren für dessen Heiligsprechung eingeleitet. Normalerweise beginnt die Prüfung des Lebenslaufs eines Kandidaten dafür erst fünf Jahre nach seinem Tod. Die Seligsprechung ist eine Vorstufe in dem Prozess.

Eine Seligsprechung von Pius XII. lehnen vor allem jüdische Organisationen ab, die dem damaligen Papst vorwerfen, nicht genug gegen den Holocaust getan zu haben. Der Vatikan betont dagegen, Pius habe mit stiller Diplomatie versucht, Juden zu helfen.

Ebenfalls am Sonnabend billigte Benedikt XVI. das für eine Heiligsprechung erforderliche zweite Wunder der australischen Ordensschwester Mary MacKillop. Die 1995 von Johannes Paul II. selig gesprochene Nonne wird damit die erste Heilige des Landes. Sie hatte die Missionierung in Australien unterstützt und sich um arme Familien gekümmert.