Kopenhagen. Arbeitsteilung auf dem Klimagipfel: Dänemarks Ministerpräsident Lars Løkke Rasmussen (45) hat offiziell die Präsidentschaft des Kopenhagener Weltklimagipfels übernommen. Die bisherige Leiterin Connie Hedegaard (49) wird die Arbeitsgespräche der Minister weiterführen. Das Uno-Klimasekretariat begründete die Wachablösung an der Spitze der Konferenz damit, dass mehr und mehr Staats- und Regierungschefs eintreffen - insgesamt werden 120 erwartet. Die ehemalige dänische Klimaministerin Hedegaard sagte, damit sei es angemessen, dass der Premier der Konferenz vorsitze.

Hedegaard will derweil mit Ministern aus 25 Ländern aller Verhandlungsgruppen, unter ihnen Bundesumweltminister Norbert Röttgen, einen Entwurf für die morgige Schlussrunde der Staats- und Regierungschefs erarbeiten. Die künftige EU-Klimakommissarin hat sich über alle Blöcke hinweg einen Namen für ihr ehrliches und engagiertes Auftreten als Klima-Maklerin gemacht. Auf dem Weg dorthin musste sie auch Konflikte mit ihrem Chef bestehen: Rasmussen und seine rechtsliberale Partei gehörten lange zu den "Klimaskeptikern". Mehrfach versuchte er, seine Fachministerin vom konservativen Koalitionspartner auszubremsen. Noch kurz vor der Uno-Konferenz wurde ihr engster Mitarbeiter Thomas Becker wegen fehlender Reisebelege praktisch gefeuert. Als Hintergrund galten gezielte Indiskretionen aus Rasmussens Stab, dem die Klimapolitik Hedegaards und ihres wichtigsten Experten zu sehr an Umweltschützern und Entwicklungsländern orientiert war.