Washington. Knapp 50 Millionen US-Amerikaner hatten im vergangenen Jahr Schwierigkeiten, sich ausreichend zu ernähren. 17 Millionen US-Haushalte haben nach einer Studie des Landwirtschaftsministeriums 2008 "Lebensmittelunsicherheit" erfahren, vier Millionen mehr als 2007.

Das ist die höchste Quote seit Einführung der Statistik im Jahr 1995 und entspricht 14,6 Prozent aller Haushalte. Diese hätten nur "begrenzten oder nicht gesicherten" Zugang zu ausreichender Nahrung und für einen aktiven und gesunden Lebensstil nicht genug zu essen, hieß es. Landwirtschaftsminister Tom Vilsack betonte, Hunger dürfe in den USA nicht geduldet werden.

Unter den Betroffenen waren auch 16,7 Millionen Kinder, 4,3 Millionen mehr als 2007. Minister Vilsack sagte, die Zahlen dürften in diesem Jahr wegen der Wirtschaftskrise weiter gestiegen sein. Amerika müsse sich jetzt ernsthaft um dieses Problem kümmern. Angesichts der steigenden Arbeitslosenrate seien die neuen Zahlen nicht überraschend, sagte David Beckmann, Präsident des Hilfsverbands "Brot für die Welt".

Präsident Barack Obama nannte die Ergebnisse der Studie beunruhigend. Konjunkturprogramme zur Schaffung von Arbeitsplätzen seien ein erster Schritt gegen zunehmenden Hunger, sagte er. Seine Regierung habe auch Lebensmittelhilfsprogramme verstärkt. Derzeit beziehen 36,5 Millionen Menschen Lebensmittelhilfe, 24 Prozent mehr als 2007.