Die Hoffnungen waren groß, dass sich die internationale Staatengemeinde in Kopenhagen auf ein weltweites verbindliches Klimaabkommen einigen würde.

Kopenhagen. Kurz vor Beginn des Weltklimagipfels am 7. Dezember geht es jedoch nur noch um Schadensbegrenzung. Die Umweltminister aus 44 Ländern haben gestern einen letzten Anlauf unternommen, um bei einem zweitägigen Vorbereitungstreffen in Kopenhagen ein Scheitern der Uno-Konferenz abzuwenden. Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) sagte, er spüre einen "starken Willen" der Teilnehmer, den Weltklimagipfel zu einem Erfolg werden zu lassen. Die politische Einigung solle so formuliert werden, "dass daraus ein rechtlich verbindliches Abkommen mit klaren Verpflichtungen und Zielen resultiert".

Am Wochenende hatten die Klimaschutzbemühungen einen Rückschlag erlitten, als der Gipfel des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) sich nicht auf ein bindendes Ziel zur Reduzierung des Kohlendioxid-Ausstoßes (CO2) einigen konnte. US-Präsident Barack Obama und andere Teilnehmer des Apec-Gipfels in Singapur erklärten, das angestrebte Abkommen sei in Kopenhagen nicht mehr zu erreichen. Eigentlich sollte dort ein Nachfolgeabkommen für das 2012 auslaufende Kyoto-Protokoll beschlossen werden. Dies wurde nun auf 2010 verschoben. Um die Erderwärmung aufzuhalten, sollen sich die Staaten darin verpflichten, ihre CO2-Emissionen zu vermindern.

Mittlerweile halten viele Staats- und Regierungschefs maximal die Einigung auf einen politischen Rahmenbeschluss für möglich. Auch die EU räumte ein, dass es in Kopenhagen nur ein politisches und kein juristisch bindendes Abkommen geben werde. Aus Uno-Sicht ist noch nicht alles verloren. Wichtig sei eine "politisch starke Vereinbarung", sagte John Hay, Sprecher des Uno-Klimasekretariats.