Moskau. Wenige Tage nach der Entlassung eines russischen Polizisten wegen öffentlicher Korruptionsvorwürfe auf YouTube haben drei ehemalige Beamte auf dem Video-Portal ebenfalls von Bestechung und erfundenen Anschuldigungen berichtet. In zwei Filmen erklären der Ex-Polizist Michail Jewsejew und der ehemalige Staatsanwalt Grigory Tschekalin, zwei Unschuldige seien wegen einer Brandstiftung im Jahr 2005 in der Stadt Uchta zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Die Polizei in Uchta habe außerdem Anzeigen gegen Geschäftsleute erstattet, die von deren Konkurrenz in Auftrag gegeben worden seien, erklärte Jewsejew. Der Verkehrspolizist Wadim Smirnow gab an, er sei nach seinem Beitritt zu einer Gewerkschaft zur Kündigung gezwungen worden.

Das vergangene Woche ins Internet gestellte Video eines Polizisten mit scharfer Kritik an seinen Kollegen wurde bereits mehrere hunderttausend Mal angeklickt. Alexej Dymowski wurde daraufhin gefeuert, außerdem droht ihm ein Gerichtsverfahren wegen Verleumdung, wie das Innenministerium in Moskau mitteilte. Dymowski hatte an Ministerpräsident Wladimir Putin appelliert, etwas gegen die Korruption bei der Polizei zu unternehmen.