Tokio. US-Präsident Barack Obama hat zu Beginn seiner ersten Asienreise ein Bekenntnis zu den Beziehungen zum Bündnispartner Japan abgelegt und ein stärkeres Engagement der USA in Asien angekündigt. Die USA seien eine "Pazifik-Nation", sagte Obama in Tokio. Gleichzeitig zeigte er sich zuversichtlich, zu einer raschen Lösung im Streit um einen US-Stützpunkt auf der japanischen Insel Okinawa zu gelangen.

Für die USA sei der Ausbau der wirtschaftlichen und politischen Beziehungen zu den ost- und südostasiatischen Staaten von essenzieller Bedeutung, betonte Obama. Das Bündnis mit Japan bilde dabei ein Kernstück. Japans Ministerpräsident Yukio Hatoyama erklärte, eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Japan und den USA in Ostasien und dem gesamten asiatischen Raum würde zu "Frieden, Stabilität und wirtschaftlicher Entwicklung" beitragen.

Die beiden Länder wollten "Wege finden, die Allianz für das 21. Jahrhundert zu erneuern und aufzufrischen", so Obama. Die USA und Japan seien völlig gleichberechtigte Partner, die aufgrund von gemeinsamen Interessen und Werten verbunden seien. Beide Länder seien als größte Wirtschaftsmächte der Welt in besonderem Maße der Stabilisierung verpflichtet, sagte Obama. Auch deshalb sei es wichtig, die bilaterale Zusammenarbeit weiter zu intensivieren.

Obama und Hatoyama betonten ihre gemeinsame Verpflichtung zu mehr Klimaschutz. Beide Länder strebten eine Reduzierung der Treibhausgase von 80 Prozent bis zur Mitte des Jahrhunderts an, sodass weltweit eine Reduzierung um 50 Prozent möglich sein werde.

Obama zeigte sich außerdem zuversichtlich, zu einer raschen Lösung im Streit um einen US-Stützpunkt auf der japanischen Insel Okinawa zu gelangen. Hatoyama hatte jüngst angekündigt, die Basis möglicherweise ins Ausland verlegen zu lassen. Die USA beharren aber darauf, den Stützpunkt, wie 2006 mit Hatoyamas konservativer Vorgänger-Regierung vereinbart, durch einen neuen in einem anderen Teil der Insel zu ersetzen.

Hatoyama sagte den USA zudem Unterstützung beim zivilen Aufbau in Afghanistan zu. Obama betonte, dass das Afghanistan-Engagement der USA "nicht endlos" sein werde. Eine Entscheidung über eine Truppenaufstockung und die strategische Ausrichtung werde "bald" fallen. An diesem Sonnabend fliegt Obama zum Gipfeltreffen des Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsforums (Apec) nach Singapur.