Ankara. Die türkische Regierung will nach mehr als einem Vierteljahrhundert den Konflikt mit der kurdischen Minderheit beenden. Innenminister Besir Atalay kündigte am Freitag im Parlament in Ankara an, alle verbliebenen Einschränkungen bezüglich der einst total verbotenen kurdischen Sprache würden abgeschafft und ein Antidiskriminierungskomitee geschaffen. Ein unabhängiges Gremium solle sich zudem mit Beschwerden über die Sicherheitskräfte befassen.

Die kurdischen Namen kurdischer Dörfer würden wiederhergestellt und kurdische Politiker dürften sich in Wahlkampfauftritten wieder in ihrer Sprache an ihre Landsleute wenden, sagte Atalay weiter. Zurzeit riskieren kurdische Politiker, die bei öffentlichen Auftritten ihre Sprache sprechen, ein Gerichtsverfahren.

"Es ist ein dynamischer Prozess mit offenem Ausgang", sagte Atalay. "Wir wollen die politischen Rechte aller unserer Bürger ausbauen." Die demokratische Geste werde den türkischen Einheitsstaat und die nationale Einheit nicht schwächen, sondern stärken. Im vergangenen Monat hatte die Regierung als Versöhnungsgeste eine kleine Gruppe kurdischer Rebellen freigelassen, die sich zuvor ergeben hatte.