Die Taliban verdienen heute mehr Geld mit dem internationalen Handel afghanischer Drogen als zu der Zeit, in der sie in den 1990er-Jahren in Afghanistan an der Macht waren. Dies geht aus einem neuen Bericht der Uno-Agentur für Drogen und Kriminalität (UNODC) hervor, der gestern in Wien veröffentlicht wurde. Mittlerweile nähmen die Taliban und andere Aufständische zwischen 90 und 160 Millionen US-Dollar pro Jahr ein, vor zehn Jahren seien es noch zwischen 75 und 100 Millionen gewesen, hieß es. Die in Afghanistan jährlich hergestellte Menge Opium von knapp 7000 Tonnen reiche aus, um den Bedarf weltweit - rund 5000 Tonnen - bei Weitem zu decken. Fast 90 Prozent des Opiums weltweit komme aus Afghanistan. In Afghanistan gibt es zudem einen bisher nicht berücksichtigten Vorrat von 12 000 Tonnen Opium. Dieser reiche aus, um den weltweiten Drogenbedarf über zwei Jahre lang zu decken.