Zwei Tage nach dem spektakulären Terrorangriff auf das Hauptquartier der pakistanischen Streitkräfte sind bei einem Selbstmordanschlag auf einen Armeekonvoi mindestens 41 Menschen ums Leben gekommen.

Islamabad. Der Informationsminister der Nordwest-Grenzprovinz, Mian Iftikhar Hussain, teilte mit, 45 weitere Menschen seien verletzt worden, als sich der Attentäter auf einem Basar im Distrikt Shangla neben den Militärfahrzeugen in die Luft sprengte. Unter den Toten seien sechs Soldaten. Die Behörden machten die radikal-islamischen Taliban für die Bluttat verantwortlich.

Nach Angaben aus Geheimdienstkreisen soll es sich bei dem Attentäter um einen etwa 15 Jahre alten Jugendlichen gehandelt haben, der zu Fuß unterwegs war. Ein örtlicher Polizeisprecher sagte, die am Körper des jungen Mannes befestigte Bombe habe mehrere Kisten Munition auf den Militärfahrzeugen zur Explosion gebracht. Vor allem deshalb habe es so viele Opfer unter den Passanten gegeben.

Die Region Shangla liegt östlich vom Unruhedistrikt Swat, wo das Militär im Frühjahr eine Großoffensive gegen Anhänger des Extremisten-Chefs Maulana Fazlullah geführt hatte. Dabei waren nach offiziellen Angaben etwa 2000 Extremisten getötet worden. Tausende weitere hatten sich aus dem Swat-Tal in die benachbarten Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan zurückgezogen.

Der Anschlag ist die vierte spektakuläre Operation der Aufständischen innerhalb einer Woche. In diesem Zusammenhang hat der pakistanische Innenminister Rehman Malik die Notwendigkeit unterstrichen, gegen die Aufständischen vorzugehen. Er kündigte eine neue Großoffensive an.