In einem früheren Luftschutzbunker sind seltsame Sammlerstücke zu sehen: seine Anzüge, sein Kinder-Schaukelpferd und weitere Devotionalien.

Wien. „Höchst intelligent“, so „diszipliniert“ wie „menschlich“ und ein „geradliniger Politiker“: Zu seinem ersten Todestag würdigt eine Ausstellung im österreichischen Klagenfurt den umstrittenen Rechtspopulisten Jörg Haider als außergewöhnliche Person.

Der Schwerpunkt sei auf den Menschen Haider statt auf den Politiker gelegt worden, betonten die Macher bei der Eröffnung im Bergbaumuseum in Klagenfurt. Die Schau, die bis zum 26. Januar 2010 zu sehen sein soll, war bereits im Vorfeld wegen eines fehlenden kritischen Umgangs mit dem ehemaligen Landeshauptmann (Ministerpräsidenten) Kärntens kritisiert worden. Mitinitiatorin ist seine Witwe Claudia Haider, die auch die meisten Ausstellungsstücke zur Verfügung stellte.

Drei Räume in dem Bergstollen, der in der Zeit des Zweiten Weltkrieges als Luftschutzbunker diente, sind Haiders Kindheit und Familie, seinen politischen Visionen und seinem Unfalltod gewidmet. Vitrinen zeigen unter anderem Klein-Haiders Schaukelpferd, seine modischen Anzüge als Landeshauptmann oder die Kondolenzbücher nach seinem Tod.

Der Politiker war am 11. Oktober vor einem Jahr mit seinem Dienstwagen betrunken und viel zu schnell in Lambichl bei Klagenfurt von der Straße abgekommen und hatte sich überschlagen. Er starb noch an der Unfallstelle. Sein Tod löste in Kärnten extreme Trauer und zahlreiche Verschwörungstheorien aus. Die Ausstellungseröffnung ist einer der Höhepunkte des Gedenkens an Haider zum 1. Todestag am Sonntag. Zu Gedenkgottesdiensten werden Tausende Menschen erwartet, an der Unfallstelle soll ein Gedenkstock mit Heiligenbildern eingeweiht werden.