Bei Selbstmordanschlägen auf die Friedenstruppe der Afrikanischen Union (AU) in der somalischen Hauptstadt Mogadischu sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Unter den Opfern ist auch der stellvertretende Kommandeur der Friedenstruppe, der burundische Generalmajor Juvenal Niyonguruza.

Mogadischu. Zwei mit UN-Logo beschriftete Fahrzeuge verschafften sich Zugang zum Flughafen. Eines der Fahrzeuge wurde am Eingang in die Luft gesprengt, das andere raste in ein Benzinlager.

Zu dem Anschlag hat sich die radikalislamische Al-Shabaab-Miliz bekannt, die Gebiete im Süden und im Zentrum Somalias kontrolliert. Bereits am Dienstag drohte die Miliz mit neuen Anschlägen, nachdem einer ihrer Anführer bei einem US-Luftangriff getötet wurde.

Nach fast zwei Jahrzehnten Bürgerkrieg gilt Somalia als sogenannter "failed state", ein Land ohne funktionierende staatliche Strukturen und Gewaltmonopol. Warlords kontrollieren große Teile des Landes, die Bevölkerung lebt in Armut und leidet unter Mangelernährung und Krankheiten. In den Präsidenten der Übergangsregierung Sheik Sharif Ahmed werden jedoch große Hoffnungen gesetzt. Er gilt als gemäßigter Islamist und könnte aufgrund des großen Rückhalts in der somalischen Bevölkerung und internationaler Unterstützung eine reelle Chance haben, auf absehbare Zeit eine stabile Regierung zu etablieren und die Piraterie vor der somalischen Küste einzudämmen. Die verheerenden Anschläge der jüngsten Zeit setzen ihn jedoch immer stärker unter Druck.

Die von den USA als Terrororganisation mit Verbindungen zu al-Qaida eingeschätzte Al-Shabaab-Miliz, stellte nun auch Forderungen für die Freilassung eines französischen Sicherheitsberaters. So sollen die Kriegsschiffe vor der Küste abgezogen und die Unterstützung der somalischen Übergangsregierung durch Frankreich beendet werden, fordert die Miliz. Der französische Außenminister Bernard Kouchner wies die Forderungen jedoch entschieden zurück.