Das iranische Establishment hat die Opposition davor gewarnt, die Feierlichkeiten zum jährlichen “Jerusalem-Tag“ für Demonstrationen zu nutzen.

Teheran. Es entzog dem als liberal geltenden früheren Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani die Predigt zu der Veranstaltung morgen, die mit dem Ende des Fastenmonats Ramadan zusammenfällt. Statt Rafsandschani wird ein Gefolgsmann von Präsident Mahmud Ahmadinedschad, Ahmad Chatami, die Predigt halten. Rafsandschani, der auch den geistlichen Titel eines Ayatollahs hat, hat seit Jahren die Rede zum Kuds-Tag gehalten, an dem die Iraner ihre Solidarität mit den Palästinensern ausdrücken. Kuds ist der arabische Name Jerusalems.

Außerdem wurden mehrere Familienmitglieder des einflussreichen Großayatollahs Hossein Ali Montaseri festgenommen. Auch Angehörige des reformorientierten Geistlichen Hossein Mussawi Tabrisi seien verhaftet worden. Die meisten seien etwa 20 Jahre alt. Montaseri war einer der ersten einflussreichen Geistlichen, die Kritik übten am Umgang der Behörden mit den Demonstranten gegen die Wiederwahl Ahmadinedschads.