Nach den Parlamentswahlen in Norwegen kann die rot-rot-grüne Koalition unter Ministerpräsident Jens Stoltenberg von der Sozialdemokratischen Partei auch in der nächsten Legislaturperiode fortgesetzt werden.

Oslo. Die Arbeiterpartei erreichte mit 35,4 Prozent das beste sozialdemokratische Ergebnis seit 16 Jahren und legte gegenüber den letzten Parlamentswahlen um 2,7 Punkte zu. Insgesamt kam das Bündnis aber nur auf eine Mehrheit von 86 der 169 Sitze, was vor allem auf Verluste der Linkssozialisten zurückzuführen ist. Der zweite Partner, die umweltorientierte Zentrumspartei, hielt sich stabil bei elf Mandaten. Abgestraft hatten die norwegischen Wähler insbesondere die kleine sozialliberale Partei Venstre, die sich den Parolen der populistischen Fortschrittspartei gegen Zuwanderer entgegenstemmte. Venstre verpasste mit 3,9 Prozent die Vier-Prozent-Sperrklausel und schickt nur noch zwei direkt gewählte Abgeordnete ins Parlament.

Ministerpräsident Stoltenberg blickt zuversichtlich in die nächste Legislaturperiode: "Wir haben jetzt vier Jahre Erfahrung als Koalition und gehen damit gestärkt in die neue Amtszeit." Er setze auf Sicherung und Ausbau des norwegischen Wohlfahrtsstaates.

Konfliktpotenziale für die Regierung bieten insbesondere umstrittene Bohrprojekte nach Öl und Gas in den empfindlichen arktischen Gebieten und vor der Inselgruppe der Lofoten. Ein möglicher EU-Beitritt Norwegens wird wohl zunächst kein Thema sein.