Trotz internationaler Kritik zeigt Israel bisher keine Kompromissbereitschaft bei der Beendigung seines Siedlungsbaus im Westjordanland.

Jerusalem. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sagte gestern nach einem Treffen mit dem US-Sondergesandten George Mitchell: "Es gibt immer noch genügend Arbeit zu tun." In einigen Punkten habe man Fortschritte gemacht. Details nannte Netanjahu nicht. Er hoffe, dass man im diplomatischen Prozess fortschreiten könne. Erst vor Kurzem hatte Verteidigungsminister Ehud Barak den Bau von 455 neuen Wohnungen im Westjordanland genehmigt und damit internationale Kritik ausgelöst. Die Palästinenser machen einen Siedlungsstopp zur Vorbedingung für die Wiederaufnahme von Friedensgesprächen, die im Dezember zum Erliegen gekommen waren. Ein Aussetzen des Baus könnte zudem den Weg für ein Treffen von Netanjahu, US-Präsident Barack Obama und Abbas am Rande der Uno-Generalversammlung am 23. September frei machen.

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres wollte trotz eines Schwächeanfalls ebenfalls mit Mitchell zusammentreffen. Der 86-Jährige hatte am Sonnabend am Rednerpult einen Schwächeanfall erlitten und war gestern Morgen aber schon wieder aus der Klinik entlassen worden. Sein Sprecher erklärte, Peres sei überarbeitet.