Ungarn und die Slowakei haben ihren Streit um den Umgang mit ihrer gemeinsamen Geschichte vorerst beigelegt.

Bled. Die Außenminister der beiden EU-Staaten trafen sich im slowenischen Badeort Bled und vereinbarten einen "Neuanfang" ihrer Beziehungen. Am 21. August hatte ein Einreiseverbot der Slowakei für Ungarns Staatschef Laszlo Solyom den zwischen beiden Staaten seit Langem schwelenden Konflikt eskalieren lassen.

"Es war sicherlich ein Neuanfang, ein Schritt in die richtige Richtung, und ich hoffe wirklich, dass weitere Schritte folgen werden", sagte der slowakische Außenminister Miroslav Lajcak nach dem Treffen mit seinem ungarischen Kollegen Peter Balazs. Das Gespräch sei konstruktiv gewesen und markiere "die Wiederaufnahme einer ernsthaften Kommunikation". Auch Balazs sprach von einem "Neuanfang in den Beziehungen", äußerte sich aber nicht näher.

Die Slowakei hatte dem ungarischen Präsidenten Solyom am 21. August die Einreise untersagt. Er hatte an der Einweihung einer Statue des ungarischen Nationalheiligen und ersten Königs Stephan I. in Komarno teilnehmen wollen. Die Slowakei war bis zum Ende des Ersten Weltkriegs 1918 jahrhundertelang mit dem Königreich Ungarn verbunden. Heute leben etwa 500 000 ungarischsprachige Menschen in der Slowakei, das entspricht etwa zehn Prozent der Bevölkerung.