Israel hat zu Beginn der Europareise von Regierungschef Benjamin Netanjahu eine Wiederaufnahme der Nahost-Friedensgespräche in Aussicht gestellt.

London. Auftakt könne ein Gipfel mit US-Präsident Barack Obama und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im September sein, sagte ein israelischer Regierungsvertreter. Es erscheine "derzeit machbar", die Bedingungen für einen derartigen "symbolischen Start der Friedensgespräche" zu schaffen. Als Zeichen des guten Willens wolle Israel auch Vertreter arabischer Staaten wie Katar und Oman treffen, die keine diplomatischen Beziehungen zu Israel unterhalten, so der Regierungsvertreter weiter.

Der palästinensische Regierungschef Salam Fajad kündigte an, unabhängig von dem stockenden Nahost-Friedensprozess bis 2011 einen De-facto-Palästinenserstaat aufzubauen. "Die Schaffung eines Palästinenserstaates im Laufe der kommenden zwei Jahre ist eine erfüllbare Aufgabe", so Fajad. Der israelische Finanzminister Juwal Steinitz verurteilte Fajads Plan. Solche Entscheidungen widersprächen den Abkommen zwischen Israel und den Palästinensern, sagte er.

Die Nahost-Friedensgespräche ruhen seit der israelischen Militäroffensive gegen die Hamas Ende Dezember.