Die radikalislamischen Taliban haben nach Angaben eines britischen Experten mehrfach Atomwaffen-Lager in Pakistan angegriffen.

Washington. In einer Fachzeitschrift des Zentrums zur Bekämpfung von Terrorismus an der US-Militärakademie West Point zählte Shaun Gregory von der University of Bradford drei Anschläge der Islamisten auf: im November 2007 auf ein Atomraketen-Lager, einen Monat später auf einen Luftwaffenstützpunkt mit Nuklearwaffen und im August 2008 auf eine der Anlagen, in denen Atombomben zusammengesetzt werden. "Es gibt ein echtes Risiko, dass in Pakistan Atomwaffen, Teile von Waffen oder Atom-Expertenwissen an Terroristen übertragen werden", schrieb Gregory.

Pakistan soll genug Uran für 30 bis 50 Atombomben haben. Insgesamt seien 8000 bis 10 000 Mitglieder der pakistanischen Sicherheitskräfte und Soldaten im Einsatz, um die Kernwaffen des Landes zu schützen, erklärte Gregory in der Veröffentlichung "Sentinel" unter Berufung auf örtliche und französische Behörden. Zur Sicherheit würden die Sprengköpfe und Detonatoren getrennt und in unterirdischen Anlagen aufbewahrt. Die meisten dieser Basen seien im Norden und Westen des Landes angesiedelt. Besorgniserregend sei, dass sie damit "in Gebieten liegen, die von den radikalen pakistanischen Taliban und der al-Qaida beherrscht werden."

Aus US-Geheimdienstkreisen verlautete, die von Gregory beschriebenen Angriffe seien gegen Komplexe verübt worden, die riesig seien. Es sei unklar, ob die Islamisten gewusst hätten, dass dort Atomwaffen aufbewahrt werden.