In der russischen Kaukasusregion Tschetschenien ist erneut eine prominente Menschenrechtlerin entführt und erschossen worden.

Moskau. Sarema Sadulajewa wurde gestern zusammen mit ihrem Mann im Kofferraum eines Autos in der Nähe der Hauptstadt Grosny tot aufgefunden, wie die Polizei mitteilte. Die Leichen wiesen Schusswunden in Kopf und Brust auf. Erst vor vier Wochen war die Menschenrechtsaktivistin Natalja Estemirowa entführt und ermordet worden.

Sadulajewa engagierte sich in der von zwei Kriegen verwüsteten Region mit ihrer Organisation Rettet die Generation seit 15 Jahren für Not leidende Kinder. Sie organisierte insbesondere die medizinische Behandlung und Versorgung mit Prothesen. In der Vergangenheit hat sie auch mit deutschen Ärzten zusammengearbeitet. Am Montag sei Sadulajewa zusammen mit ihrem Mann von Unbekannten entführt worden, sagte Alexander Tscherkassow von der russischen Menschenrechtsorganisation Memorial.

Menschenrechtler machen die Truppen des tschetschenischen Präsidenten Ramsan Kadyrow für Morde an Aktivisten verantwortlich. Kadyrow wies stets alle Anschuldigungen zurück.