Nur die Frau von jemandem zu sein ist vielleicht ein erstrebenswertes Ziel von Starlets, die nach dem Bett auch das Konto, den Lebensstandard und das Ansehen mit einer Berühmtheit teilen wollen.

Oder von manchen Jurastudentinnen, die zwar nicht vorhaben, die Rechtsgeschichte zu revolutionieren, über den Beruf aber einen solventen Versorger zu ergattern trachten.

Ganz sicher war es nie das Ziel von US-Außenministerin Hillary Rodham-Clinton, nur die Frau von Bill zu sein, jenem Ex-US-Präsidenten, der vielen Menschen in der Welt noch als der gute Amerikaner vor George W. Bush in Erinnerung ist - und noch mehr wegen seines lustvollen Umgangs mit einer Praktikantin.

Aber auch der Schatten des Ex-Präsidenten ist lang. Bis nach Afrika reicht er und verdirbt Hillary die Laune. Schon zu Beginn ihrer Tournee durch sieben Länder des schwarzen Kontinents stahl Bill ihr die Show, weil er als Befreier zweier US-Journalistinnen aus nordkoreanischer Lagerhaft die Medien beherrschte - und sie ständig danach gefragt wurde.

Nun kam es zum Eklat im kongolesischen Kinshasa. Bei einem Treffen mit Studenten war sie gestern sichtlich pikiert über eine Frage nach der Meinung ihres Mannes über chinesische Geschäfte mit afrikanischen Ländern. "Ich werde Ihnen sagen, was ich denke, ich bin nicht das Sprachrohr meines Mannes", giftete sie den verdutzten jungen Mann an und vermutete womöglich dunkel ein überkommenes Rollenverständnis. "Mein Mann ist nicht der Außenminister, das bin ich", komplettierte sie die Abfuhr. Ein Hauch vom berühmten "Rumble in the Jungle" zwischen Muhammad Ali und George Foreman an gleicher Stelle 1974 wehte durch die Arena. Nur wesentlich eisiger.

Foreman musste in der achten Runde quittieren. Hillary schon in der ersten. Nicht der Student litt an der afrikanischen Variante von Machismo. Er hatte korrekt nach der Meinung von Barack Obama gefragt. Lediglich der Übersetzer hatte die Präsidenten verwechselt. Und Hillary zu schnell die Contenance verloren. Dabei will sie selbst einmal Präsidentin werden. Dann wäre Bill endlich der Mann von ...