Die Übergangsregierung von Honduras hat nun doch einem Vermittlungsversuch der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) zugestimmt.

Tegucigalpa. Anderthalb Monate nach dem Putsch gegen Präsident Manuel Zelaya teilte die Regierung von Übergangspräsident Roberto Micheletti überraschend mit, sie werde die ranghohe OAS-Ministerdelegation doch ins Land lassen - allerdings nur unter der Voraussetzung, dass OAS-Generalsekretär José Miguel Insulza nur als Beobachter teilnehme.

Wenige Stunden vorher hatte die neue Führung in Tegucigalpa die Mission noch zurückgewiesen. Sie wirft Insulza vor, parteiisch zu sein. Der OAS-Generalsekretär fordert die bedingungslose Wiedereinsetzung von Präsident Zelaya.

Die Außenminister aus Argentinien, Mexiko, Kanada, Costa Rica, Jamaika und der Dominikanischen Republik wollten ursprünglich bereits gestern zu einer Vermittlungsmission in das mittelamerikanische Land reisen. Nach Angaben der Übergangsregierung soll in Kürze ein neuer Termin festgelegt werden.

Im Sinne des Plans des vermittelnden Präsidenten von Costa Rica, Oscar Arias, sollen die Minister Michelettis Übergangsregierung zum Rücktritt bewegen. Arias' Plan sieht eine Rückkehr des gestürzten Präsidenten Zelaya an die Staatsspitze, eine Amnestie für "politische Straftaten" sowie vorgezogene Präsidentschaftswahlen vor. Zelaya befindet sich seit dem Staatsstreich am 28. Juni im unfreiwilligen Exil.