In Mauretanien hat sich ein Selbstmordattentäter vor der Botschaft der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich in die Luft gesprengt.

Nouakchott/Paris. Bei der Explosion in der Hauptstadt Nouakchott seien am Sonnabend drei Menschen, darunter zwei Franzosen, leicht verletzt worden, teilten die mauretanische Polizei und die Botschaft mit. Es war der erste Selbstmordanschlag in der Geschichte des Landes.

Der Selbstmordattentäter sei ein 1987 in Nouakchott geborener Mauretanier gewesen, hieß es aus Polizeikreisen. Er werde der Dschihad-Bewegung zugerechnet. Mauretanien ist seit zwei Jahren Ziel von Anschlägen des nordafrikanischen Arms des internationalen Terrornetzwerks al-Qaida. 2007 waren vier Franzosen in Aleg ermordet worden. Zu der Tat hatte sich die al-Qaida in Maghreb ebenso bekannt wie zu der Erschießung eines US-Bürgers vor sechs Wochen in Nouakchott. In beiden Fällen stehen die mutmaßlichen Attentäter vor Gericht.

Das französische Außenministerium verurteilte den Anschlag in einer in Paris veröffentlichten Erklärung. Zudem versicherte Frankreich Mauretanien seiner Solidarität im Kampf gegen den Terrorismus. Die Anti-Terror-Staatsanwaltschaft in Paris nahm Ermittlungen auf.

Das muslimische Land hat seit wenigen Tagen Mohamed Ould Abdel Aziz als neuen Präsidenten. Er hat vor einem Jahr den ersten demokratisch gewählten Staatschef aus dem Amt geputscht, sich im Juli aber zur Abstimmung gestellt. Die Opposition wirft ihm Wahlbetrug vor. Der französische Staatssekretär Alain Joyandet sagte, es sei keine Verbindung zwischen dem Anschlag und der Vereidigung des neuen Präsidenten erkennbar.